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Das BUCH:

"Burn-out,
wenn Frauen über ihre Grenzen gehen"

Orell Füssli Verlag
2007

 

Psychotherapie  

Traumatherapie

 
  • Burn - Out bei Frauen

  • Freundinnen am Abgrund des Burn-out

  • Perfektionismus

  • Die Fleiss-Falle

  • Burnout, Stress und Meditation

  • Burnout und frühere Traumatisierungen       NEU!


  • Ess-Störungen - Magersucht/Bulimie/Freßsucht


  • Trauma - Ein Überblick

  • Neuer Therapieansatz bei Phobien und spezifischen Ängsten - EMDR

  • NEU: Achtsamkeit in der Praxis der Traumatherapie. (pdf)
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    Die Fleiss-Falle

    von Maga. Sabine Fabach © 2005


    Vielen Frauen tappen in die Fleiss-Falle und bieten Höchstleistungen ohne die gewünschten Erfolge zu erreichen. Wenn sich bei Ihnen Frustration und Arbeitsstress die Hand geben, überprüfen Sie, was in Ihrer Firma die Faktoren für Erfolg sind.

    Mehr Leistung und mehr Einsatz bringt mehr Anerkennung und Erfolg?!? Diese Schlussfolgerung ist nahe liegend, klingt fair und gerecht.
    Aber leider, ... in vielen Firmen stimmt dieser logische Zusammenhang nicht. Im Gegenteil, übertriebene Pflichterfüllung kann sogar hinderlich sein.

    Frau Heiner ist völlig am Boder zerstört, enttäuscht und frustriert. Aber sie muss ein freundliches Gesicht aufsetzen, als sie beim Meeting erfährt, dass im Rahmen der Reorganisation ein Kollege die neue Gesamtleitung übernimmt, während ihre Abteilung verkleinert wird. Und gerade dieser Kollege, der nur heiße Luft produziert und keine vernünftigen Ergebnisse in seiner Abteilung zustande bringt, hat es geschafft.
    Wenn Frau Heiner hingegen auf ihren eigenen Einsatz der letzten Monate zurückblickt, sieht sie viele Überstunden und noch mehr Engagement. Sie hat gute Arbeit geleistet und inhaltlich neue Impulse gesetzt. Bereitwillig hat sie viele Abende und Wochenende für die Arbeit geopfert.
    Und dennoch: Befördert wurde ihr Kollege und nicht sie selbst.
    Das ist kein Einzelfall, aber was ist passiert?

    1. Nehmen Sie sich einmal 5 Minuten Zeit und überlegen Sie, welche Noten für Kompetenz und Einsatz Sie den Führungskräften in Ihrer Firma geben würden. Wenn alle gute Noten bekommen und obendrein noch Frauen in den oberen Etagen sitzen, dann können Sie diesen Artikel getrost beiseite legen und sich weiter engagieren.
    Wenn das Ergebnis ihrer Benotung nicht so gut ausfällt, überlegen Sie, was die Stärken ihrer Führungskräfte sind.

    2. Höchstwahrscheinlich sind die Fähigkeiten "Selbstpräsentation und sich selbst wichtig nehmen" unter diesen Stärken.
    Wieviel Arbeitszeit stellen Sie für die Präsentation ihrer Erfolge (und die ihres Teams) und Ihrer Person zur Verfügung? Verdoppeln Sie diese Zeit und schieben Sie diese ruhig auf der Prioritätsliste recht weit nach oben.
    Sie werden vielleicht entgegnen, dass Sie dafür keine Zeit haben. Sie kommen kaum zum Mittagessen, woher sollen Sie Platz für aufwenige Präsentationen nehmen? Daher: Verteilen Sie Ihre Arbeit neu. Delegieren Sie Detailarbeit an Ihre MitarbeiterInnen oder bremsen Sie Ihren Anspruch auf Perfektion. Es wird sich langfristig lohnen und es schützt Sie davor, sich auszupowern.

    3. Strategisches oder inhaltliches Denken
    Sie verbringen sicherlich viel Zeit damit zu überlegen, was für das Produkt Ihrer Firma oder Ihren Aufgabenbereich fruchtbar wäre. Sie widmen sich dem inhaltlichen Denken.
    Dahinter steht die Annahme: "Wenn ich gute Arbeit, ein gutes Produkt liefere, bekomme ich dafür Anerkennung"
    Je größer die Firma umso weniger zählt intern die Güte eines Produkts, sondern inwieweit es jemanden nützt, der strategischer denkt als Sie. Das bedeutet, diese Person denkt mehr an den eigenen Vorteil als an den Nutzen der Firma. Diese Personen sind immer im Vorteil, weil sie wunderbar mit anderen ihres Schlages kooperieren.
    Diese Menschen sitzen in den Chefetagen und bestimmen welches Projekt in der Schublade verschwindet und wer befördert wird und wer nicht. Sie können mit keinen Neuerungen punkten, wenn Sie diese nicht strategisch mitplanen.

    4. Damit eng verbunden ist die Fähigkeit, sich Netzwerke und BündnispartnerInnen zu suchen, sowie sich genügend Zeit für soziale Kontakte mit den “richtigen” Leuten zu nehmen.
    Sie haben meist nicht einmal Zeit zum Mitagessen, während der "erfolgreiche" Kollege schon wieder mit einem anderem Abteilungsleiter beim Essen sitzt und bereits die aktuellsten Infos über die bevorstehende Reorganisation erfährt.
    Während Sie über der Ausarbeitung Ihres neuen Produkts schwitzen, baut Ihr Kollege eine emotionale Brücke, die ihn zur nächsten Beförderung trägt.

    Fazit: Lassen Sie "Soziale Kontakte pflegen" auf ihrer Prioritätsliste nach oben wandern. Das bedeutet nicht, dass Sie wie eine "falsche Schlange" agieren müssen, sondern dass Sie sich Zeit nehmen für Menschen, mit denen Sie gut können und die für ein informelles Netzwerk innerhalb der Firma nützlich sein könnten.
    Fleiß ist nur zweitrangiges Aufstiegskriterium, wer Erfolg haben will, muss sich profilieren und positiv auffallen.

    Der Vorteil dieser eben geschilderten Strategien liegt nicht nur darin, dass Sie Ihre Aufstiegschancen erhöhen, sondern das Sie Ihre Überstunden getrost reduzieren können und dass Sie Ihre Wochenenden für erholsame und bereichernde Tätigkeiten nützen können und nicht immer völlig ausgelaugt am Abend nach Hause kommen.

    Denn um erfolgreich zu sein, ist es nicht immer notwendig unglaublich viel zu arbeiten, weniger kann völlig genug sein. Wichtig ist, wo Sie die Prioritäten setzen und wie Sie ihre kostbaren Energien sinnvoll verteilen.

    Und damit leisten Sie für sich selbst wichtige Burn-Out- Prävention.

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